Segel

Segel
Se|gel ['ze:gl̩], das; -s, -:
großflächiges, starkes drei- oder viereckiges Tuch, das am Mast meist eines Wasserfahrzeugs ausgespannt wird, damit der Wind sich darin fängt und so dem Fahrzeug Fahrt gibt:
vom Wind geschwellte Segel; die Segel hissen, setzen; bei Sturm die Segel einziehen.
Zus.: Großsegel, Sturmsegel.

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Se|gel 〈n. 13
1. 〈Mar.〉 am Mast eines Schiffes befestigtes, durch Taue ausgespanntes Leinwandtuch, in dem sich der Wind fängt, so dass sich das Schiff fortbewegt
2. als Sonnenschutz aufgespanntes Leinwandtuch (Sonnen\Segel)
● die \Segel aufziehen, klarmachen, heißen, hissen; die \Segel reffen; die \Segel streichen 〈fig.; umg.〉 nachgeben, klein beigeben, sich zurückziehen ● jmdm. den Wind aus den \Segeln nehmen 〈fig.; umg.〉 sein Vorhaben verhindern; das ist Wind in seine \Segel 〈fig.; umg.〉 das unterstützt ihn; mit vollen \Segeln auf ein Ziel zugehen 〈fig.; umg.〉 schnurstracks, geradewegs; unter \Segel gehen abfahren [<mhd. segel, sigel <ahd. segal <germ. *segla- <*seklom „abgerissenes Stück, Streifen“]

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Se|gel , das; -s, - [mhd. segel, ahd. segal, wohl urspr. = abgeschnittenes Tuchstück u. verw. mit Säge]:
großflächiges [drei- od. viereckiges] Stück starkes [Segel]tuch o. Ä., das mithilfe bestimmter am Mast eines [Wasser]fahrzeuges o. Ä. befestigter Vorrichtungen ausgespannt wird, damit der Wind gegen seine Fläche drücken u. dem Schiff, Fahrzeug usw. Fahrt geben kann:
volle, pralle, schlaffe S.;
die S. klarmachen, reffen, streichen;
[die] S. setzen;
unter S. (Seemannsspr.; mit gesetzten Segeln) die Flussmündung passieren;
[vor jmdm., etw.] die S. streichen (geh.; den Kampf, den Widerstand [gegen jmdn., etw.] aufgeben; in früherer Zeit war es ein Zeichen der Kapitulation, wenn ein Segelschiff vor dem Feind die Segel einholte);
mit vollen -n (ugs.; mit aller Kraft, mit ganzem Einsatz).

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Segel
 
[althochdeutsch segal, wohl ursprünglich »abgeschnittenes Tuchstück«],
 
 1) Astronomie: Segel des Schiffes.
 
 2) Schifffahrt: drei- oder viereckige Tuchfläche aus Segeltuch oder Kunstfaserstoffen, die bei Segelschiffen oder -booten an Mast, Rah, Gaffel, Stenge, Baum oder Stag mit Tauen oder Ösen befestigt ist und, ausgespannt durch Winddruck, ein Fahrzeug vorwärts bewegt. Beim dreieckigen Segel heißen die Ecken Kopf (oben), Hals (vordere untere Ecke) und Schothorn (achteres Ende, dort greift die Schot an). Man unterscheidet: 1) nach der Art ihrer Anbringung längsschiffs stehende Schratsegel und querschiffs stehende Rahsegel (jeweils in Ruhestellung); 2) nach ihrer Form und der Art der Takelung Rah-, Gaffel-, Lugger-, Lateiner-, Spitz-, Spriet-, Fledermaus-, Stag-, Hoch- und Ballonsegel (Spinnaker); 3) nach dem Ort ihrer Anbringung Unter-, Mars-, Bram- und Toppsegel beziehungsweise Fock-, Großsegel u. a. (Segelschiff)
 

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Se|gel, das; -s, - [mhd. segel, ahd. segal, wohl urspr. = abgeschnittenes Tuchstück u. verw. mit ↑Säge]: großflächiges [drei- od. viereckiges] Stück starkes [Segel]tuch o. Ä., das mithilfe bestimmter am Mast eines [Wasser]fahrzeuges o. Ä. befestigter Vorrichtungen ausgespannt wird, damit der Wind gegen seine Fläche drücken u. dem Schiff, Fahrzeug usw. Fahrt geben kann: volle, pralle, geschwellte, schlaffe S.; die bunten S. der Windsurfer; Der Bootsmann überlegt, ob Rudern Zweck hat ..., da schlägt plötzlich das S. (Nachbar, Mond 29); Schwarze S. flatterten um den Mast, und weiße S. wollte Theseus hissen auf der Rückfahrt (Ceram, Götter 82); der Wind schwellt, bläht die S.; die S. heißen, auf-, einziehen, ein-, herunter-, niederholen; die S. klarmachen, reffen, streichen, bergen; [die] S. setzen (Seemannsspr.; aufrollen, aufziehen); Fischer Rickmers ruderte ein paar Stöße hinaus, bis der Wind ins S. fasste (Fallada, Herr 67); Eine voll besetzte Barke im Sturm mit knatternden -n (Werfel, Himmel 217); unter S. (Seemannsspr.; mit gesetzten Segeln) die Flussmündung passieren; unter S. bleiben (Seemannsspr.; die Segel gesetzt lassen); unter S. gehen (Seemannsspr.; Segel setzen u. absegeln); *[vor jmdm., etw.] die S. streichen (geh.; den Kampf, den Widerstand [gegen jmdn., etw.] aufgeben; in früherer Zeit war es ein Zeichen der Kapitulation, wenn ein Segelschiff vor dem Feind die Segel einholte): Aber nicht wie alle anderen hat Paul dann die S. gestrichen, sondern hat sie gefragt: „Schönes Fräulein, darf ich's wagen ...?“ (Plenzdorf, Legende 12); mit vollen -n (ugs.; mit aller Kraft, mit ganzem Einsatz).

Universal-Lexikon. 2012.

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